Geschichte ab 1979

 

Ab November widmet sich der Verein dann wieder seiner eigentlichen Aufgabe. Während in den Anfangsjahren die musikalischen Beiträge der Aktiven auf den Büttenabenden noch weitgehend selbst abgespielt wurden, möchte der Elferrat diesen Teilbereich zur besseren Abwicklung bündeln und professionalisieren.

 

Hier bietet sich Wilfried Böcker an, der ab der Saison 1980 erstmals alle Musikbeiträge auf einem Band sammelt und auch an den Büttenveranstaltungen für den technischen Ablauf verantwortlich ist.

 

 

Der Verein schafft sich erstmals eine eigene Musikanlage an (bis dahin wurde eine Leihanlage verwendet), Kostenpunkt rd.

DM 1.500,00.

 

Zur Saison 1981 entschließt sich der Verein, die Karten für die Büttenabende erstmals über einen Vorverkauf abzusetzen. Restkarten sind bei Inge Schirmer erhältlich, die auch in den Folgejahren diese Aufgabe übernimmt.

 

Nach 6 Jahren gibt Präsident und 1. Vorsitzender Hans Gehrken in der JHV vom 08.08.1981 den Rücktritt von seinen Ämtern bekannt. Auf vielfachen Wunsch aus der Versammlung läßt er sich zu einem weiteren Jahr überreden, allerdings mit der Bedingung, beim Karneval 1982 seinen Abschied bekannt zu geben.

 

So wird denn auch 1982 eine Wachablösung und Generationswechsel vollzogen. Hans Gehrken leitet zum letzten Mal in bewährter Manier die Büttenabende und wird mit einer herzlichen Ehrung als Ehrenpräsident in den Ruhestand verabschiedet.

 

Zusammen mit Hans Gehrken ziehen sich auch mehrere andere Vorstands- und Elferratsmitglieder zurück, die den Verein in den Anfangsjahren aufgebaut haben und den Stab an andere Mitglieder weitergeben wollen.

 

In der Jahreshauptversammlung vom 21.05.1982 wählen die Mitglieder mit Karl-Heinz Kirchner einen neuen Vorsitzenden.

 

Bei der Wahl des Präsidenten wird Wilfried Böcker aus den Reihen des Elferrates das Vertrauen entsprochen.

 

Das Jahr 1982 steht dann ganz im Zeichen des 850-jährigen Bestehens der Ortschafts Fredelslohs, das vom 09.-12.September 1982 mit einem großen Zeltfest gefeiert wird. Dieses Fest wird zu einer eindrucksvollen Demonstration der Dorfgemeinschaft und des Zusammengehörigkeitsgefühls der Bevölkerung. Von den Vereinsleitern organisiert, zeigt das Dorf seinen Besuchern die Schaffenskraft und Kreativität, die aus einer dörflichen Gemeinschaft auf freiwilliger Basis hervorgehen kann.

 

Höhepunkt der Feierlichkeiten ist der historische Festumzug, der Tausende von Besuchern nach Fredelsloh zieht.

 

Neben den von jedem Verein zu stellenden Hilfskräften beteiligt sich der Karnevalsverein natürlich auch am Umzug. Analog zur Entstehungsgeschichte des Karnevals im Mittelalter, der immer auch ein Stück Aufbegehren gegen die Obrigkeit war, stellte der Karnevalsverein innerhalb des Umzuges die Revolution von 1848 auf dem Kloster dar.

 

In der folgenden Saison 1982/83 findet die Rekonstruktion des Klosterhauses kurioserweise beim Würstesammeln noch einmal „Wiederverwendung“.

 

Die für den Umzug hergestellte Rekonstruktion des Klosterhauses findet sogar in der folgenden Saison 1983 Wiederverwendung beim Umzug des Würstesammelns !

 

In den nächsten Jahren konzentrieren sich die Karnevalisten wieder auf die Büttenveranstaltungen. Auch der Kinderkarneval profiliert sich immer weiter und nimmt seinen festen Platz als gleichberechtigter Höhepunkt der Karnevalstage ein.

 

Es gibt in diesen Jahren nicht viel Neues zu berichten, der Verein ist durchorganisiert, die Veranstaltungen laufen in routinierter Form weiter.

 

In der Saison 1985/86 gibt Brigitte Albrecht nach mehr als zehnjähriger Leitung den Kinderkarneval an Renate Ebbighausen weiter.

 

Bei der JHV 1985 sprechen sich die Mitglieder gegen die vom Vorstand vorgelegte Beitragserhöhung aus (von DM 12,-- auf 15,--), damit bleibt der Beitrag unverändert bei DM 12,--, wobei Jugendliche und Kinder befreit sind.

 

Ab 1985 übernimmt Sabine Schröder den Verkauf der restlichen Karten aus dem Vorverkauf und zeichnet hierfür bis heute verantwortlich.

 

Im Jahr 1986 feiert der Verein sein 10-jähriges Bestehen mit einer kleinen Feier im Vereinslokal Jägerhof, wobei man bezüglich des Datums auf die Verabschiedung der ersten Vereinssatzung am 18.03.1976 zurückgeht.

 

Die JHV 1986 bringt auch einen Führungswechsel im Vereinsvorstand: In geheimer Wahl wird Wilfried Böcker zum Nachfolger von Karl-Heinz Kirchner gewählt, und hat somit beide Führungspositionen inne.

 

Im Jahr 1988 richtet der Verein gewohnt routiniert die Fredelsloher Woche vom 05.-12.Juni aus.

 

Das Jahr 1990 bringt eine neue Zäsur: Nachdem Wilfried Böcker seinen Rücktritt nach acht Jahren als Präsident verkündet, wird im Oktober mit Wilfried Schröder ein trotz seiner jungen Jahre bereits erfahrener Karnevalist zum neuen Elferratspräsidenten gewählt.

 

Gleich in seinem ersten Amtsjahr 1991 trüben weltpolitische Ereignisse die Veranstaltungen. Während andere Vereine aufgrund des Golfkrieges Karneval ausfallen lassen, entschließen sich Vorstand und Elferrat nach langen Diskussionen, Karneval zumindest auf Sparflamme auszurichten.

 

Vor dem Hintergrund, dass tagtäglich rund um den Globus Naturkatastrophen, Kriege oder andere schreckliche Ereignisse passieren, ist im Einzelfall zu definieren, wann es zwingend geboten ist, solche Veranstaltungen abzusagen. Die Karnevalisten schließen einen Kompromiss und richten lediglich zwei Büttenabende sowie die beiden Kindernachmittage aus. Bei den Kindern übernimmt Ilse Böcker ab 1991 die Gesamtleitung.Auf das Würstesammeln und Verbrennen des Fastnachtskerls wird verzichtet.

 

Im November 1991 ereilt den Karnevalsverein und seinen Vereinswirt ein schwerer Schlag. Bei einem Großfeuer wird der Saal des Jägerhofes zerstört, die Karnevalisten stehen ohne Bleibe da.

 

Bevor die Diskussionen über einen evtl. Ausfall des Karnevals zunehmen, erkennt der Turn- und Sportverein die Not und bietet dem Karnevalsverein die Kleinturnhalle als Ausweichquartier an.

 

Die beiden Wilfrieds machen mit ihrem Elferrat bzw. Vorstand aber das Beste aus der Situation, mit viel Engagement und Erfindungsgeist wird die Turnhalle zur „Jeckenhochburg“ umfunktioniert. Die Veranstaltungen werden auch hier zu einem Erfolg.

 

An dieser Stelle muß auch die großartige Mithilfe des TSV unter seinem Vorsitzenden Volker Feige erwähnt werden, der ebenfalls vielfältige organisatorische Probleme zu lösen hatte, um seinen laufenden Sportbetrieb parallel abzuwickeln.

 

Hier wurde ein Beispiel für erfolgreiche Zusammenarbeit von Vereinen geschaffen, der dem beiderseitigen Wohl dient.

 

Bis 1994 ist nun die Sporthalle die Heimat der Karnevalisten, man feiert gleichzeitig zum 20. Mal Büttenabende. Zu diesem Anlaß gelingt es auch, einige ältere Aktive doch noch einmal zu „reaktivieren“.

 

Nachdem das Ehepaar Menge den Jägerhof wieder renoviert und aufgebaut hat, kann 1995 der Karneval erstmals wieder im alten und neuen Vereinsdomizil stattfinden.

 

In der Saison 1996/97 kommt es an der Spitze des Vereins zum nächsten Wechsel. Nach sechsjähriger Amtszeit gibt Wilfried II Schröder das Zepter an Dieter Falke weiter, der vom Elferrat gewählt wurde.

 

Die Karnevalisten entschließen sich dem Brauch anderer Karnevalshochburgen folgend, eine Stürmung der örtlichen Verwaltung durchzuführen.

 

So „stürmen“ die Narren mit dem Elferrat, dem Kinderprinzenpaar, -funken sowie Musikzug das Gemeindehaus auf dem Kloster, um den Bürgermeister zur Schlüsselübergabe zu zwingen.

 

1999 feiert der Verein zum 25. Male Büttenabende in Fredelsloh.

 

Es gibt zwei Aktive, die auf einen ununterbrochenen Auftritt bei Fredelsloher Karneval zurückblicken können:

 

Karl-Heinz Kirchner und Heinz-Günter Ethgen,die beide für ihr herausragendes Engagement besonders geehrt werden.

 

Gleichzeitig beginnen schon die Vorbereitungen für das 25-jährige Vereinsjubiläum, welches für die Pfingstfeiertage 2000 angesetzt wird.

 

Die Saison 2000 ist wie die Jahre vorher auch ein voller Erfolg, die Büttenabende sind drei Tage lang ausverkauft, ebenso wie die Kindernachmittage.